Erinnerungen an unser Gründungsmitglied
geb. 13. April 1931 – gest. 19. März 2004
Es war schon etwas Besonderes, als in den 50er Jahren eine resolute junge Dame den Tischtennissport –
damals noch fast reine Männerdomäne – aufmischte. Zunächst spielte Doris für die ESG Karlsruhe, der
damaligen TT-Hochburg im Damenbereich, da es im Heimatverein Langensteinbach noch keine weiblichen
Mitglieder gab, die mit ihr zusammen eine Mannschaft hätten bilden können.
Binnen kurzer Zeit war sie im Badischen Tischtennis-Verband auf höchster Ebene ein Begriff. Schon 1951
war sie Karlsruher Kreismeisterin geworden, ein Erfolg, den sie in den Jahren 1964 bis 1968 noch fünfmal
wiederholen konnte. 1965 wurde sie zusammen mit ihren Mannschaftskameradinnen Inge Unger, Helga Karcher und Rosemarie Jandl sogar Meisterin in der Verbandsliga Nordbaden. Dass Tischtennisvereine Damen in ihren Reihen haben, war und ist heute noch längst nicht selbstverständlich. In Langensteinbach jedoch gab es seit dieser Zeit in jedem Spieljahr Damenmannschaften. Es gelang immer wieder, Mannschaften um Doris herum zu
gruppieren und unseren Sport so auch für Frauen und später zunehmend für Mädchen attraktiv zu machen.
Ihre starke Persönlichkeit und ihre Zuverlässigkeit machten sie für alle zum Vorbild.
Ihre Position als Grande Dame des TTC bewies sie auch später noch, indem sie stets, ohne ein Blatt vor
den Mund zu nehmen ihre Meinung sagte. Dabei blieb sie ihren Prinzipien immer treu.
Bei aller Liebe zu vielen anderen Sportarten – Handball, Leichtathletik und Laufen (SVL), Schwimmen und
Bergwandern – ist Tischtennis für sie sportliche Heimat geblieben. Lebenslange Freundschaften sind seit
der Gründerzeit entstanden. Ihre Disziplin und ihr Trainingsfleiß verbunden mit gesundem Ehrgeiz waren
die Voraussetzungen dafür, dass sie noch im fortgeschrittenen Alter sehr erfolgreich aktiv spielte.
Bis zum Beginn ihrer Krankheit nahm sie aktiv am sportlichen wie auch am geselligen Vereinsgeschehen teil.
Doris wird in unserer Erinnerung bleiben als ein Mensch, dem man Respekt und Achtung entgegenbrachte. Noch heute ist sie für uns eine moralische Instanz. Sie gab Halt und Orientierung, dort wo Konflikte zu lösen waren – sei es durch ihren direkten Einfluss, sei es in den Köpfen derer, die sie zu bewältigen hatten.
Unvergessen wird sie für uns jedoch bleiben als unsere liebenswerte Sportkameradin und Freundin.
Ihrer Familie, die dem Verein ebenfalls freundschaftlich und sportlich verbunden ist, gilt unsere herzliche Anteilnahme und unser Mitgefühl.
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